Neuromuskuläre Regulation - Funktionelle Instabilität

Die vordere Kreuzbandruptur ist eine häufige Verletzung, die vor allem bei Sportarten, mit hoher Kniegelenksbelastung wie z.B. schnellen Richtungswechseln und Drehungen, sog. Pivotsportarten, passiert.
MaschineunbeschrPositionierung Messung

Aus einer Ruptur resultiert eine Instabilität im Kniegelenk, die sich in eine mechanische und eine funktionelle Komponente unterteilen lässt.
Die mechanische Komponente erklärt sich durch den Wegfall einer vor allem nach ventral stabilisierenden Struktur (VKB) und findet in der gesteigerten ventralen Tibitranslation  (Schubladen-Phänomen) Ausdruck. Durch eine Operation kann diese mechanische Instabilität deutlich verbessert werden und eventuelle Spätschäden reduziert werden.
Die funktionelle Instabilität spiegelt den Ausfall des Kreuzbands als Sensor wieder. Basierend auf einem Reflexbogen, zwischen VKB und Muskulatur kommt es zur Aktivierung der Muskulatur, die das Kreuzband in seiner Funktion unterstützt (Hamstring-Muskulatur).

RHCL-Maschiene   In der Klinik beobachten wir zwei Patientenkollektive bei VKB Ruptur. Ein Teil der Patienten kann nach der Verletzung auch ohne OP wieder zu ihrem früheren Aktivitätsniveau zurückkehren (sog. Coper) die anderen Patienten behalten die Instabilität bei (sog. Non-Coper).
Ziel unserer Untersuchungen ist es nun, die Latenzzeiten bis zur Muskelaktivierung vor VKB-Plastik im EMG zu messen um Aussagen über eine Korrelation zwischen Latenzzeit und Stabilitäts-gefühl treffen zu können.
Hierbei soll folgende Frage beantwortet werden.
 
1. Lassen sich anhand der Reflexzeiten Coper von Non-Copern unterscheiden?
 
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