Wahlfach „Surgical Skills Lab“ (2 SWS, jedes Sommersemester seit 2015)
 

Die Studierenden lernen durch das kombinierte Angebot von Seminaren, praktischen Übungen im SkillsLab und einer Hospitation im Bundeswehrkrankenhaus Ulm v. a. praktische Fertigkeiten für operative Fachgebiete, wie z. B. Nähen, Notfallsonographie und das Legen von Thoraxdrainagen. Die Inhalte bauen dabei auf dem vorklinischen Grundlagenstudium auf und sollen das Interesse unserer Studierenden am klinischen Arbeiten in der Chirurgie wecken. Dieses innovative Lehrangebot, welches regelmäßig außerordentlich positiv evaluiert wird, zeichnet sich u. a. durch die enge Kooperation mit dem Dekanat Humanmedizin aus (Frau A. Horneffer), welches neben organisatorischer Unterstützung, didaktischer Beratung auch studentische Tutoren zur Verfügung stellt, die die praktischen Lehrinhalte im Skills Lab der Universität durchführen. Die Prüfungen erfolgen im kombinierten Multiple Choice/OSCE-Format mit professionellen Schauspiel-Patienten/innen.

Surgical Skills Lab

 
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  Wahlfach „Polytrauma-Versorgung“ (2 SWS, jedes Wintersemester seit 2012/2013)
 
Polytraumakurs
 
Im Rahmen dieses interdisziplinären Wahlpflichtfaches werden den Studierenden die Grundlagen der Versorgung von Schwer- und Schwerstverletzten vermittelt – begonnen bei der präklinischen Notfallversorgung, über Schockraummanagement und chirurgische Versorgungsprinzipien bis hin zur weiteren intensivmedizinischen Therapie. Neben theoretischen Lehrinhalten ist auch ein Praktikumstag „Schock-raumdienst“ verpflichtender Bestandteil des Wahlfaches. Eine Besonderheit des seit mehreren Jahren fest etablierten Lehrangebotes ist, dass die Unterrichte fast ausschließlich durch erfahrene Kliniker – häufig durch die Klinischen Direktoren selbst oder ihre Stellvertreter abgehalten werden.
 
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  Wahlfach „Sportmedizin und Sporttraumatologie“ (1 SWS, jedes Sommersemester seit 2013)
 
Im Rahmen dieses Wahlpflichtfaches werden den Studierenden die Grundlagen der Sportmedizin und -traumatologie näher gebracht. Der Focus ist hierbei besonders auf das Gebiet der Unfallchirurgie und Orthopädie ausgerichtet. Themen sind hierbei u. a. Wirbelsäulenverletzungen oder Verletzungen von Hand-, Schulter-, Knie- und Fuß-/Sprunggelenken. Aber auch Aspekte wie „Endoprothesen und Sport“ und ein praktischer Tape-Kurs tragen zum Erfolg des Wahlfaches bei.
 
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  Wahlfach „PolyTRAIN“ (1 SWS, Winter- und Sommersemester seit 2014)
 
Die Versorgung des Unfallverletzten in der Präklinik wie auch bei Aufnahme in die Klinik (z. B. im Schockraum) stellt eine Herausforderung für den Unfallarzt dar. Um die lebensbedrohlichen Störungen die mit einem Trauma vergesellschaftet sind zeitnah und vollständig zu erkennen und um sie umgehend zu beheben, existieren klar definierte Diagnosealgorithmen und Therapiekonzepte. Diese beruhen vor allem auf den klinischen Fähigkeiten des behandelnden Arztes und kommen weitgehend ohne technische Hilfsmittel aus. Diese diagnostischen Kenntnisse zu vermitteln und die lebensrettenden Therapiekonzepte zu schulen, ist Zielsetzung von „PolyTRAIN“. Hierzu wird ein klar strukturiertes Unterrichtskonzept verwendet. Zuerst werden die Inhalte in kurzen und prägnanten Unterrichtseinheiten theoretisch vermittelt. Anschließend werden die zur dessen Durchführung manuellen Fähigkeiten (Intubation, Notfallsonografie, Immobilisation von Extremitäten und Wirbelsäule, Beckenkompression, etc.) erlernt. In Praxisübungen mit klinisch relevanten Fallbeispielen werden dann die vorgestellten Inhalte anhand hilfreicher Algorithmen und mit den erlernten Fähigkeiten zusammengeführt und realitätsnah angewandt. Der Unterricht findet in Kleingruppen (4 Studierende – 1 Tutor) statt. Die Tutoren sind erfahrene und langjährig in der Traumaversorgung tätige Chirurgen.
 
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  Praktisches Jahr
 
Neben Pflegepraktika und Famulaturen besteht in unserer Klinik als Teil eines Akademischen Krankenhauses der Universität Ulm auch die Möglichkeit, das Praktische Jahr zum Abschluss des Medizinstudiums zu absolvieren. Dabei bieten wir nicht nur das Pflichttertial „Chirurgie“, sondern auch das fakultative Tertial „Orthopädie“ an. Neben dem Einführungskurs „1000 PS“, in welchem alle PJ-Studentinnen und -Studenten neben Wissensinhalten auch organisatorische Grundlagen/Einweisungen als neue Mitarbeiter unseres Krankenhauses vermittelt werden, bieten wir auch gemeinsam mit den anderen Abteilungen des chirurgischen Zentrums einen Academic Day Chirurgie an. Zu den weiteren PJ-Lehrangeboten zählen u. a. ein Osteosynthesekurs sowie wöchentliche Lehrvisiten und -operationen.
 
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  Grund- und Aufbaukurs „Chirurgische Sonographie“
 
In jedem Jahr bietet unsere Klinik zwei Sonographiekurse (Common-Trunk-/Grundkurs Chirurgische Sonographie sowie parallel dazu Aufbaukurs Chirurgische Sonographie) nach DEGUM-Kriterien für den chirurgischen Nachwuchs der Bundeswehr an. Im Rahmen der jeweils einwöchigen Kurse werden im Common-Trunk-Kurs die Grundlagen sowie die Standardschnitte der sonographischen Diagnostik in der Chirurgie vermittelt. Der Aufbaukurs greift diese Grundlagen auf und vermittelt darüber hinaus, pathologische Befunde sonographisch zu erkennen und korrekt zu interpretieren. Hierbei tragen die Kurse in besonderer Weise dem generalistisch-allgemein-chirurgischen Ausbildungskonzept der Bundeswehr Rechnung, in dem in Inhalte aus Unfallchirurgie und Orthopädie, Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie Gefäßchirurgie thematisiert werden. Zudem werden Grundlagen interdisziplinärer sonographischer Fragestellungen u. a. aus den Fachgebieten Gynäkologie, Kardiologie oder Urologie vermittelt, mit denen der chirurgisch tätige Sanitätsoffizier insbesondere in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr immer wieder konfrontiert wird und diese dort eigenständig bearbeiten muss.
 
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  Fortbildung im Bereich „Terror Preparedness“
 
Terroristische Attentate haben in den letzten zwei bis drei Jahren weltweit, aber auch hier in Europa deutlich zugenommen. Als Beispiel seien hier die Attentate in Paris sowie in Brüssel im Jahre 2015 sowie das Attentat in Nizza und Berlin 2016 genannt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie hat vor diesem Hintergrund überprüft, ob sie ihre nationale Verantwortung für die Verletztenversorgung auch für die Opfer von Terroranschlägen in vollem Umfang wahrnehmen kann. Zur Sicherstellung der Schwerverletztenversorgung betreibt die DGU seit vielen Jahren in Deutschland das sogenannte TraumaNetzwerkDGU®. Bei diesem sind mittlerweile in 52 regionalen Traumanetzwerken mehr als 600 Kliniken nach festen Vorgaben untereinander vernetzt, um eine hoch professionelle und zeitgerechte Versorgung schwerverletzter Patienten in Deutschland sicherzustellen. Dazu gehört auch das TraumaRegisterDGU®, welches seit mehr als 20 Jahren als wertvolles Instrument zur ständigen Verbesserung der Versorgungsqualität dient. Für die Versorgung Schwerverletzter, mit Verletzungen wie wir sie kennen, selbst bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) zum Beispiel nach Zugunfällen, sind diese Kliniken gut gerüstet. Bei der Versorgung von Opfern terroristischer Anschläge stellt sich die Situation jedoch ganz anders dar. Es herrscht eine völlig andere zeitliche Dynamik, es handelt sich ggf. um ein zeitlich und räumlich unüberschaubares Ereignis, es besteht gegebenenfalls Bedrohung für Leib und Leben der Rettungskräfte. Die erfordert ein anderes taktisch-strategisches Vorgehen. Die Verletzungsmuster, die bei solchen Anschlägen entstehen, stellen eine in Deutschland nicht mehr bekannte Verletzungsentität für die Traumatologie dar. Zumeist werden Kriegswaffen und/oder professionelle wie auch selbst hergestellte Bomben verwendet. Rettungsassistenten und Ärzte werden mit „Kriegsverletzungen“ konfrontiert (Schuss- und Explosionsverletzungen bis zu kompletten, sogenannten „blast injuries“). Die Kenntnisse in der Behandlung dieser Verletzungen von der Erstversorgung am Ort des Terroranschlages bis zur Versorgung im OP und darüber hinaus sind in der zivilen Medizin der Bundesrepublik nur noch sehr rudimentär ausgeprägt. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr verfügt jedoch aufgrund der langjährigen Auslandseinsätze über eine umfangreiche Expertise in diesem Bereich. Zusammengefasst bedeutet dies, dass erhebliche Unterschiede zwischen der Bewältigung ziviler Katastrophen und der Folgen der terroristische Attacken bestehen. Es gibt Unterschiede in der medizinisch-fachlichen Herangehensweise, besonders aber auch im taktischen, strategischen und organisatorischen Vorgehen, von der Notfallstelle bis hinein in den OP. Die Kenntnisse und Fähigkeiten für diese Szenarien müssen in der zivilen Medizin etabliert werden! Eine Möglichkeit dazu bietet eine engere Zusammenarbeit mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr. Die Arbeitsgemeinschaft Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirurgie (AG EKTC), die von Sanitätsoffizieren der Bundeswehr geführt wird und interdisziplinär arbeitet, hat in Zusammenarbeit mit der DGU und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr u. a. einen Kurs zur Ausbildung ziviler Kollegen entwickelt, der sich mit den o. g. Inhalten auseinander setzt. Prof. Friemert ist dabei der Nationale Kursdirektor des TDSC-Kurses und Dr. Achatz fungiert als Instruktor. Dazu wurden gerade in den Jahren 2016 und 2017 viele wissenschaftliche Vorträge zu diesem Thema gehalten und Publikationen veröffentlicht.
 
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